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Red Center bis Perth
In Port Augusta machen wir uns bereit für ein weiteres Abenteuer.
Unser Ziel ist das Rote Zentrum von Australien. Um dahin zu gelangen
stehen uns 1300km quer durchs Outback bevor. Unser erstes Ziel ist
das etwa 500km entfernte Coober Pedy. Was eigentlich nicht so eine
riesen Distanz ist, jedoch zwischen Port Augusta und Coober Pedy
gibt es ausser zwei, drei Roadhäuser nichts. Eindrücklich
präsentiert sich das Outback mit enorm riesigen Flächen
die bis zum Horizont reichen wo es zum Teil nur Büsche hat,
zum Teil auch gar nichts ausser roter Erde. Überall wo man
hinschaut findet man diese wunderbar rot leuchtende Erde. Auf der
Strecke hat es immer wieder Raben und riesengrosse schwarze Adler,
die sich an den überfahrenen Kängurus die Bäuche
vollschlagen.
Ab und zu sehen wir auch Papageien und überall wirklich überall
hat es Millionen von Fliegen. Die Fliegen sind etwas kleiner als
unsere Stubenfliegen daheim, aber dafür sind sie um ein vielfaches
aufdringlicher. Kaum ist man aus dem Auto ausgestiegen, sind sie
da und schwirren einem um den Kopf, kriechen in die Ohren, Nase
und sogar zwischen die Sonnenbrille zu den Augen. Aber wir sind
ja schon weit rumgekommen und mit den kanadischen Kopfnetzen lässt
es sich ertragen.
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Am späteren Nachmittag
treffen wir in Coober Pedy ein. Schon viele Kilometer vor dem Ort
sieht man tausende von Schutthügeln. Der Grund für die
Schutthügel und dafür dass hier in Coober Pedy überhaupt
2000 Menschen leben sind die Opale. Coober Pedy nennt sich selber
das Opalmekka der Welt. Wir haben auf dem Camping noch die letzten
2 Schattenplätze bekommen. Trotz des Schattens ist es 43 Grad
heiss und so läuft unser Ventilator wieder 24h im Dauerbetrieb.
Viele Menschen die hier leben, wohnen in unterirdischen Häusern
sogenannten Dugouts wo es Sommer und Winter konstant 24 Grad warm
ist.
Wir buchen eine Tour um die Opalminen zu besichtigen. Da alle anderen
Teilnemer Deutsche sind und der Guide ursprünglich ein Österreicher
ist, ist die Tour auf Deutsch. Wir erfahren sehr viel über
den Opalabbau vom Guide, der selbst 40 Jahre lang nach Opal gegraben
hat.
Nach der Tour versuchen wir unser Glück selber. In den Schutthügeln
innerhalb der Ortsgrenze darf man nuddeln (nach Opal suchen). Wir
finden innerhalb kurzer Zeit ziemlich viele wen auch nur sehr kleine
Stückchen Opal. Sofort begreifen wir weshalb hier 2000 Leute
leben, denn trotz der sehr bescheidenen Ausbeute werden wir vom
Opalvirus befallen.
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Um nicht wie viele andere
ein Leben lang hier sitzen zu bleiben und damit wir nicht ganz infiziert
werden verlassen wir dieses verrückte Nest und fahren Richtung
Norden. Etwa 250km vor Alice Springs verlassen wir den Stuart Highway
und fahren ostwärts Richtung Yulara. Yulara ist ein reines
Touristenresort. Es gibt dort alles: Campingplatz, 5-Sterne Hotel,
Supermarkt, Pool, einen Flugplatz und der Grund warum man überhaupt
dahin fährt ist der Uluru (oder den meisten besser bekannt
als Ayers Rock).
Als wir ankommen sind wir zu müde um uns den Sonnenuntergang
anzuschauen. Wir kochen etwas Feines und gehen danach schlafen damit
wir am Morgen fit sind für den Sonnenaufgang. Mit nur einem
Camper fahren wir früh am Morgen zum Sunrise Point im Nationalpark.
Es ist unglaublich schön diese Morgenstimmung in der Natur
geniessen zu können und zuschauen, wie sich dieser grosse,
rote Felsbrocken in der aufgehenden Sonne in allen Farben und Schattierungen
präsentiert. Ein wirklich unvergesslicher Moment den wir sicher
nie vergessen werden. Wer kennt sie schon nicht, die Postkarten
vom Uluru, wie er in der weiten endlosen Ebene dasteht und rot glühend
vor sich herleuchtet. Es ist wahrlich ein majestätischer Anblick
und man kann sehr gut verstehen, warum dieser Monolit für die
Aboriginals heilig ist. Wir machen danach eine kleine Wanderung
am Fusse des Monolits und besuchen das Culture Center der Aboriginals.
Danach kehren zum Campingplatz zurück um nichts zu tun ausser
uns vor der Hitze und den Fliegen zu schützen.
Am Abend machen wir uns nochmals auf den Weg in den Nationalpark.
Diesmal jedoch zum Sunset Point. Auch von hier aus ist der Uluru
sehr schön zu sehen und die Farben beim Sonnenuntergang sind
sogar noch intensiver und röter als beim Sonnenaufgang. |
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Auch am nächsten Tag
stehen wir früh auf, denn wenn man hier was machen will sind
die einigermassen angenehmen Morgenstunden die besten.
Wir fahren zu den Olgas die von den Aboriginals Kata Tjuta genannt
werden, was "viele Koepfe" bedeutet. Die Olgas sind ähnlich
wie der Uluru auch Monoliten. Der Unterschied bei den Olgas ist
nur der, dass es mehrere sind die nah nebeneinander stehen. Dazwischen
gibt es verschiedene kleine Täler. In einem von diesen Tälern
dem Valley of Winds, machen wir die 7.4km lange Wanderung. Die Kulisse
ist einmalig und wir bekommen hier richtig das Gefühl für
das Rote Center.
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Nach zwei anstrengenden Fahrtagen
sind wir wieder zurück in Port Augusta. Das Abenteuer geht gleich
weiter denn nun steht uns die Fahrt durch die Nullarbor-Ebene Richtung
Westen bevor. Das erste Teilstück bis wir wieder auf Zivilisation
treffen misst 1900km. Die eigentliche "Nullarbor-Ebene",
welche nur einen kleinen Teil der ganzen Strecke umfasst hat ihren
Namen bekommen weil es links und rechts sowie weit und breit keinen
einzigen Baum gibt. Wir fahren praktisch den ganzen Tag durch da es
bei Temperaturen von 46 Grad am Schatten nur mit laufender Klimaanlage
und demzufolge während wir fahren auszuhalten ist.
Eines der „Highlights“ ist dann auch eine 146.6km lange
Strecke ohne Kurven. |
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Nach einer weiteren Tagesfahrt
erreichen wir Esperance. Es ist herrlich wieder am Meer zu sein und
der Speiseplan wird mit selbstgefangenem Fisch von der Jetty ergänzt.
Unsere Reise geht in kleinen Etappen weiter denn hier in Westaustralien
gibt es wieder viel zu sehen und es hat idyllische Örtchen welche
früher vom Wahlfang gelebt haben. Wir übernachten in Albany
und in Denmak, besuchen das Valley of the Giants und machen den tree
top walk. Hier kann man einen 500 m langen Spaziergang auf einem in
die Baumgipfel gebauten Steg in 50 - 60m Höhe durch die Gipfel
der wohl gewaltigsten Karri- und Tingle-Eukalyptus Riesen machen.
Weiter hat es hier sogenannte Feuerbeobachtungsbäume von welchen
aus früher Ausschau auf Waldbrände gemacht wurde. Die Bäume
werden heute nicht mehr zu diesem Zweck gebraucht und sind eine Attraktion
für wagemutige Touristen welche zum Teil in Flipflops oder sogar
ohne Schuhe die 40m hohen Aussichtsplattformen erklimmen. |
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Wir fahren weiter nach
Busselton. Hier gibt es die längste Jetty von Australien. Als
Angler kann man hier nicht einfach vorbeifahren ohne sein Glück
auf der 2km langen Jetty zu versuchen. Die Erwartungen sind jedoch
grösser als der Erfolg. Es ist jedoch immer was los und wir
fangen viele aber leider nicht sehr grosse Fische. Wir fangen vor
allem von den in Massen vorkommenden Shit-Fische (werden von den
Einheimischen so genannt) die sich wie Piranhas auf die Köder
stürzen. Die Fische sind nicht giftig aber auch nicht sehr
hochwertig zum Essen und werden deshalb von den meisten wieder zurück
ins Meer geschmissen.
Da nun schon bald Ostern ist wird es zunehmend schwieriger Campingplätze
zu finden. Nach vielen erfolglosen Reservationsversuchen finden
wir in der Nähe von Perth im Swan Valley einen Campingplatz
welcher noch nicht ausgebucht ist. Vom Campingplatz aus kommt man
ohne Probleme mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Perth,
wo wir einwenig die Stadt erkunden und noch die letzten Souvenirs
besorgen. |
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